Herr E…… brabbelt etwas vor sich hin. Seine Pflegefachkraft und zugleich meine Partnerin, welche in der Pflege arbeitet, schenkt ihm ihre Aufmerksamkeit und versucht, herauszuhören, was Herr E…… sagen möchte. Sie versteht ihn nur sehr schlecht, denn man muss wissen, Herr E….. ist schwerstpflegebedürftig, hat Pflegegerad 4, Pflegegerad 5 steht unmittelbar bevor……….

Sie hört Worte wie Feuer und Feuerwehr. Alle raus aus dem Haus, es brennt………. Gott sei Dank brennt es nicht. Zumindest nicht im Pflegeheim, in welchem meine Partnerin arbeitet. Herr E….. lebt immer wieder in der Vergangenheit und wird von dieser eingeholt. Meine Partnerin setzt sich auf die Bettkante, hört Herrn E…….. zu und hört dabei heraus, dass es bei Herrn E…… vor vielen Jahren offenbar einmal gebrannt hat. Sie  legt ihre Hand auf seine Hand und redet beruhigend auf Herrn E…… ein. Außerdem, so der letzte Satz meiner Partnerin an Herrn E……, er sei doch sicher gut versichert gewesen.

Und jetzt kommt eine Aussage von Herrn E….., welche sich tatsächlich so zugetragen hat. Ich schwöre. Meine Partnerin auch. Herr E……. „brabbelt“ weiter vor sich hin und redet von der DEVK und von Schlattmeier…….

Zuhause angekommen, fragt mich meine Partnerin noch vor der Begrüßung, ob ich einen Herrn E….. aus L…… als Kunde habe. Einen Herrn E……., bei welchem es wohl vor einigen Jahren mal gebrannt haben muss. Na klar, alle großen Schäden in meinem Bestand habe ich bis zur Abwicklung persönlich betreut. So auch diesen! Die Steuerung der Heizung hatte im Juli 2012 einen technischen Defekt und es kam zu einem Brand, welcher nicht größer war als  ½ Meter. Dennoch lag die gesamte Schadensumme aufgrund der enormen Rauchentwicklung, welche durch 3 Etagen bis unter`s Dach zog, bei ca. 150.000 Euro. Der Hausrat meines Kunden und seiner Mutter war quasi Totalschaden, das Zweifamilienhaus arg in Mitleidenschaft gezogen……….

Meine Partnerin berichtete mir, dass Sie eben diesen Herrn auf ihrer Station habe und er im Zusammenhang mit einem Brand meinen Namen erwähnt habe.Ich schaute meine Partnerin verdutzt an, kramte in meinem Blog, da ich wusste, dass ich seinerzeit einen Artikel über den Brand geschrieben hatte und wollte es kaum glauben. Der Artikel ist datiert auf Juli 2012……Sachen gibt’s,……..

Meine Partnerin fragte, ob wir Herrn E……. nicht eine Freude machen wollen. Ich könnte ihr eine Videobotschaft schicken, welche sie ihm dann zeigen würde. Grandiose Idee! Ich fuhr am heutigen Morgen gleich nach der Gassirunde mit unserem Goldie Luna in die Agentur, baute mein Stativ auf und sprach meine Botschaft ins Handy. 

Und siehe da, ich war noch nicht ganz Zuhause, da schickte mir meine Partnerin 2 Fotos von Herrn E……  und auf beiden ist gut zu erkennen, wie sehr Herrn E……. meine Botschaft gefallen hat, immerhin strahlt er über`s ganze Gesicht 🙂

Was für eine schöne und zugleich unglaubliche Geschichte…

Haben Sie / hast Du eine ähnliche Geschichte?

Wenn ja, schreiben Sie/Du mir diese gerne als Kommentar.

Stolze, nachdenkliche aber auch zuglich glückliche Grüße

Matthias W. Schlattmeier

P. S. In der Videobotschaft habe ich Herrn E…….. versprochen am Samstag seine Mama anzurufen. Diese ist bereits über 90, topfit  und war seinerzeit ebenso von dem Schaden betroffen. Ich freue mich sehr auf das Gespräch.