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Pressemitteilung und Wirklichkeit. Wenn Schäden die Existenz rauben…

Brände sind für die lokale Presse ein gefundenes „Fressen“. Nicht umsonst sagt der Volksmund, only bad news are good news. Mich interessiert dabei immer besonders die Schadenhöhe, welche die Feuerwehr schätzt. Im konkreten Fall wird diese von der Feuerwehr mit 35.000 Euro beziffert.

Erstellt von Matthias Schlattmeier am 21. Juli 2012

Aber von Beginn an……. Vorweg: Unser Kunde war alles andere als „am Boden zerstört“, als er am 17. Juli gegen 10 Uhr nach Hause kam, die Polizei ihn aber nicht durchlassen wollte, da aufgrund eines Wohnungsbrandes ein Großeinsatz der Feuerwehr lief. „Es war alles was sich bewegen konnte vor Ort, außer ein Rettungshubschrauber“ so wird er mir später  berichten.

Kunststofffäden von verbranntem Plastik unter der Decke im Obergeschoss

 „Dem lieben Gott sein Dank, dass wir nicht im Haus waren. Wer diese Mengen an Ruß sieht, der kann sich ausmalen, dass man die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte. Selbst die Feuerwehr ging „Händchen haltend“ in das Gebäude, da der Kollege vor einem nicht mehr zu erkennen war“. „Daher bin ich mehr als erleichtert, dass es bei einem Sachschaden geblieben ist“.

Als ich unmittelbar nach dem Abrücken der Feuerwehr das Auto vor dem Hof parke, kommt mir bereits beißender Gestank entgegen. Unser Kunde verweilt derzeit mit Nachbarn in seiner Gartenhütte, ist erstaunt, aber zugleich auch erfreut, mich zu sehen. Den Großteil meiner Kunden kenne ich persönlich, so auch diesen.  Er bittet mich mitzukommen und zeigt Richtung Kellertür. „Gehen Sie ruhig rein, Herr Schlattmeier, ich kenne das ja bereits“. Ich gehe die Kellertreppe herunter und sehe erst einmal……nichts.  Alles ist schwarz, Gegenstände wie Waschmaschine oder Möbel nur zu erahnen, bis unser Kunde die Taschenlampe anknipst. Ups. Vor mir steht eine fast zwei Meter hohe Heizungsanlage bzw. das, was noch vorhanden ist. Deutlich sieht man, dass die gesamte Steuerung weggebrannt ist, augenscheinlich ist die Anlage von innen ausgebrannt. Mein erster Gedanke, Totalschaden für den Hausrat unseres Kunden sowie seiner Mutter, welche die untere Wohnung bewohnt und auch über uns versichert ist, sowie die Renovierungskosten für das Gebäude. Ich überschlage grob, 150.000 Euro und liege damit -entgegen der Feuerwehr-  goldrichtig, wie der spätere Termin zusammen mit dem Gutachter einen Tag später bestätigen sollte……..

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Kommentare

  1. SIGUN Finanz sagt:

    Wow, ich hätte nun eher damit gerechnet, dass die Presse den Sachschaden weit höher einschätzt als er dann tatsächlich ist. Die können auf jeden Fall noch was von Dir lernen – macht die News noch schlimmer also besser.

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