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EIDINGHAUSEN. Ein Wasserschloß, der Kaarbach voller Fische und Hausmeister Kutsche…

In meiner neuen Blogreihe stelle ich Ortsteile in Bad Oeynhausen vor. Ortsteile wie ich sie aus meiner Sicht kennen und sehr oft auch schätzen gelernt habe. Von der Kindheit an, bis heute. Am Anfang war………Eidinghausen

Erstellt von Matthias Schlattmeier am 28. August 2015

Dabei bin ich tatsächlich auf der Lohe geboren. In der Färberstrasse unweit der Firma Zero, welche es 1972 in der heutigen Form natürlich noch nicht gab. Da ich aber nur wenige Monate auf der Lohe wohnte, zog es mich schon kurz darauf nach Eidinghausen, in die Schwagerstrasse, gegenüber dem Schloss Ovelgönne.

Grundschule Eidinghausen

Bis ca. 1992 wohnte ich dort, ging in Eidinghausen in den Kindergarten,zur Grundschule und anschließend zum Schulzentrum Nord.

Das Schöne an meiner Kindheit war, es gab noch KEIN INTERNET. Demnach auch keine Smartphones, keine Tablets und kein Facebook und Co. Dafür aber JEDE MENGE zu entdecken. Wir, also meine zahlreichen Kumpels und ich, zu welchen ich zum Teil noch heute Kontakt habe, hatten direkt vor der Haustür das Wasserschloss Ovelgönne. Rund um das Wasserschloss zog sich, genau wie auch heute noch, der Schloßgraben und parallel dazu der Kaarbach, welcher sich einige Kilometer später erst mit der Werre anfreundet, kurz darauf mit der Weser. Apropos Kaarbach…….Damals gab es noch Fische und jede Menge anderes Getier im Kaarbach. Wir wussten genau unter welchem Stein welcher Fisch zuhause war, stellten mit der Angel Stichlingen und Forellen nach. 57 Zentimeter war meine größte Forelle. Eine Regenbogenforelle. Gefangen auf der Höhe der heutigen Nordumgehung. Eine sehr schöne Erinnerung!

Und da wir nicht den ganzen Tag vor der „Daddelkiste“ saßen, zog es uns täglich nach draußen. Im Eidinghausener Industriegebiet klapperten wir mit Bonanzarad (wer von Euch hatte auch eins?) und Anhänger Firmen ab und plünderten Mulden nach Brauchbarem. Sehr zum Leidwesen unserer Eltern :-) Apropos Industriegebiet. Unvergessen die großen Brände wie z.B. bei Firma Grübbel, Anno Dom, und anderen Firmen. Irgendwie war es immer spannend!

Ortskern…

Der Treffpunkt verlagerte sich im Laufe der Zeit mehr und mehr in Richtung Ortskern. Damals noch mit einem Tante Emma-Laden am heutigen WEZ (kennt den noch jemand?), danach dann Konsum mit Drogerie in der heutigen Bäckerei Schortemeyer, (bei dieser holte ich regelmäßig 1 Pfund Kaffee, milde Sorte gemahlen :-) und daneben die Volksbank. Auch ein Kinderarzt war seinerzeit dort schon ansässig. Inklusive „Seuchenzimmer“. Wer dort warten durfte, hatte es „geschafft“.

Mit unseren BMX-Rädern (kennen solche Räder die jüngeren von heute noch?) fuhren wir in waghalsigen Mannövern die Treppe an der Kirche hinunter, heute sieht man dort nur noch sehr selten Menschen. Kinder gar nicht mehr. Selbst die öffentliche Toilette ist seit langem geschlossen

Weil die Toten schweigen……. Inschrift an der Kirche Eidinghausen

Auf dem Schulhof der Grundschule machten wir Strichkämpfe und spielten Verstecken im Gestrüpp, welches nicht wirklich vorhanden war. Den Hausmeister, Herrn Kutsche, ärgerten wir, indem wir gemeinschaftlich anstimmten: „ Kutsche Kutsche, bau uns doch ne Rutsche“. Er nahm es mit Humor :-) Damals war gegenüber der Schule noch das kleine hölzerne Haus, in welchem der Konfirmandenunterricht abgehalten wurde. Dieses Häuschen ist seit langem dem Erdboden gleich gemacht, mein früher Pastor, Herr Zabel, bereits verstorben.

Die heutige Gesamtschule war damals noch untergliedert in Haupt- und Realschule. Ich hatte damals das „Vergnügen“ täglich, also bei Wind und Wetter, mit dem Rad zur Schule zu fahren. Meine Mutter hatte zu der Zeit noch kein eigenes Auto, so dass mir nichts anderes übrig blieb. Rückwirkend betrachtet hätte ich es aber auch garnicht anders gewollt. Trafen wir uns doch vor und nach der Schule immerzu und planten, wo wir uns nachmittags treffen. Wie erwähnt, Handys gab es noch nicht! Die Schule selbst war eine coole Zeit. Mein damalige Klassenlehrer, Wilfried Schmale, (kennt den jemand von Euch?) sagte immer wir würden für das Leben lernen, nicht für die Schule. Recht hatte er!
Lang ist’s her. Noch heute bin ich fest mit dem Ortsteil Eidinghausen verwurzelt. Meine Versicherungsagentur gibt es bereits seit 11 Jahren an der Eidinghausener Strasse und sicher auch noch viele weitere Jahre

 

Wo wohnt IHR so?

Herzliche Grüße aus Eidinghausen Ihr/Euer

 

Matthias W. Schlattmeier

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