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Arbeitsunfall ……..

Schon von weitem sehe ich durch’s Bürofenster das Kundschaft kommt. Ich erkenne den Kunden sofort. Er ist „anders als andere“. Seit einem Arbeitsunfall trägt er eine Prothese und ist gehbehindert. Ich bitte den Kunden herein und biete ihm einen Kaffee an. Schon oft habe ich mir „seine Geschichte“ angehört. Doch diesmal geht es nur um die KFZ-Versicherung für sein neues Auto. Eigentlich……

Erstellt von Matthias Schlattmeier am 29. Januar 2012

Ruckzuck ist der Antrag aufgenommen. Wir kennen uns bereits seit vielen Jahren und sind sehr vertraut miteinander. Auf meine Frage, wann denn der neue Wagen kommt, zuckt er mit der Schulter. Kommt darauf an, wann die Umbauten fertig sind. Umbauten? Aber von vorne……

17. April 2008. „Mein“ Kunde ist Triebwagenführer bei der Deutschen Bahn. An jenem Tage wollte er einen Wagoon abkoppeln. Das einzige, woran er sich erinnern kann, dass er auf einen der Wagen steigen wollte. Was dann passiert, kann nur gemutmaßt werden. Vermutlich ist er abgerutscht und mit einem Bein unter die Lok geraten. Da sich diese bereits in Bewegung befand, trennte sie ihm sein Bein zwischen Becken und Knie messerschaft ab, als hätte ein Arzt ein riesiges Skallpell angesetzt. Von dem Tag an war er Frührentner! Viel zu früh und vollkommen unerwartet. Dennoch hat er nie mit seinem Schicksal gehadert. Aber nun weiter…….. Er hatte eine Unfallversicherung bei einem Mitbewerber. Dieser zahlte insgesamt  100.000 € für die bleibende Invalidität.  Geld welches ihm half seinen Lebensstandard sicher zu stellen und das Haus behindertengerecht umzubauen. Zudem wurde auch sein Auto umgebaut. Eine Sonderanfertigung mit dem Gaspedal auf der Linken Seite. Auch hierzu nutzt er das Geld. Immerhin kostet ihn jeder Umbau 2500,- €. Ohne die Zahlung aus der Unfallversicherung könnte er sich kein Auto leisten. Somit garantiert diese ihm seine Mobilität. Es war auch diese mal wieder ein interessantes Gespräch auf Augenhöhe. Ich wünsche dem Kunden mit seinem neuen PKW viel  Fahr(freude)

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